Auf die Stoiker angesprochen, verbinden damit viele Menschen - wenn überhaupt bekannt - spontan ein Bild freud- und empathieloser Zeitgenossen. Hier die häufigsten Vorurteile:
Stoiker unterdrücken jede Emotion.
Richtig ist nur, dass man sich nicht von den Emotionen und Gefühlen beherrschen lassen sollte.
Stoiker leben asketisch.
Richtig ist, dass man nicht aus purer Genusssucht oder Stress unnötig viel oder Ungesundes konsumiert oder betreibt.
Stoiker wollen immer die Kontrolle haben.
Stimmt so nicht! Ganz im Gegenteil: Sie überlegen sehr rational, worüber sie wirklich Kontrolle haben und können somit sehr Vieles loslassen.
Stoiker kümmert nicht, was andere denken.
Richtig und sehr wesentlich ist, dass man sich nur auf das besinnen sollte, was man selbst kontrollieren kann - die Meinungen anderer fallen darunter zum Beispiel nicht.
Stoiker sind nicht politisch aktiv.
Stimmt gar nicht - im Unterschied etwa zu den Fans von Epikur. Stoiker achten auf das Gemeinwohl und engagieren sich, wo es sinnvoll erscheint.
Stoiker neigen zu Pessimismus.
Ganz und gar nicht. Allerdings nehmen sie alles, eben auch Unangenehmes „stoisch“ gelassen als unabänderlich hin. Sie verstehen Widrigkeiten sogar als Entwicklungschance! Und im Unterschied zur modernen und beliebten „Toxic Positivity“ spielen sie gerne mit „Worst Case“-Szenarien - zwecks kluger Vorbereitung.
Stoiker sind überwiegend alte weiße Männer.
Das ist zugegebenerweise eine historische Tatsache, obwohl sich zum Beispioel der "Edel-Stoiker" Musonius Rufus ausdrücklich fü+r Geschlechtergleichheit ausgesprochen hat. Heute allerdings befassen sich auch Frauen zunehmend mit dieser Philosophie, in internationalen und interkulturelle Foren etwa zu einem Drittel.
… und nicht zuletzt:
„Das ist ja alles Theorie!“
Nicht ganz falsch, aber: Sollte nicht jede Handlung eine durchdachte Grundlage, eine übergeordnete Strategie haben? Die stoischen Gedanken und Absichten sind jedenfallsausdrücklich auf das praktische und alltägliche Leben ausgerichtet!
Dazu Epiktet:
"Wenn Du mich überzeugen willst, dass Du ein Philosoph bist, dann sag´ es mir nicht, sondern zeig´ es mir. Erkläre mir Deine Philosophie nicht. Verkörpere sie!"
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